Orientierungstage

Diese Woche fanden die beiden Orientierungstage statt, die uns auf den Start des Semesters in der nächsten Woche vorbereiten sollen.

 

Während unsere Vorlesungen auf dem großen, neuen Campus in Jimbaran stattfinden, waren wir für  den gestrigen und heutigen Tag  in Denpasar, wo der historische Campus des Udayana Universität liegt.

 

Im dortigen Hauptgebäude ist das Dachgeschoss als Festsaal ausgebaut und dort wurden die 250 Studierenden des BIPAS (Bali International Program on Asian Studies) feierlich begrüßt.

 

Das ganze Gebäude ist wunderschön, geschmückt mit Statuen und den allgegenwärtigen Opfergaben und auch architektonisch sehr spannend. Und insbesondere der Festsaal ist sehr beeindruckend.

 

 

 

Mit einem dreifachen Gongschlag wurde unser Studium offiziell begonnen und wir wurden von verschiedenen Seiten (AsiaExchange, der Fakultät und der Universität) willkommen geheißen bevor uns die verschiedenen Mitarbeiter des BIPAS, der Universität sowie von AsiaExchange vorgestellt wurden.

 

Interessant war an den Reden insbesondere die Tatsache, dass alle Ehrengäste zu Beginn jedes Vortrags einzeln und mit vollständigem Titel vorgestellt wurden und andererseits die Begrüßung an sich, die stets die Begrüßungsformen diverser Religionen enthielt. Beides sind Zeichen des Respekts und spielen in der indonesischen Kultur eine große Rolle. Insgesamt sind zeremonielle Anlässe auf Bali sehr häufig und von respektvollen (und daher zum Teil auch recht langwierigen) Protokollen geprägt.

 

Ein besonderes Ereignis, waren die beiden traditionellen Tänze, die, von ebenso traditioneller Musik begleitet, von einigen Studentinnen der humanwissenschaftlichen Fakultät vorgeführt wurden. Neben den ungewohnten musikalischen Klängen faszinierten daran insbesondere jene  Momente, in denen der Tanz fast nur aus Augen-, Finger- und Kopfbewegungen bestand und somit völlig anders als europäische Tänze.

 

 

 

Ebenfalls hervorzuheben ist der Vortrag des Generaldirektors für Kultur des indonesischen Ministeriums für Bildung und Kultur, Hilmar Farid, der eigens  für unsere Begrüßung an die Universität gekommen war. Er sprach über die indonesische und speziell die balinesische Kultur und deren Eigenheiten und über die indonesische Geschichte sprach.  Das indonesische Staatsmotto „Einheit in Vielfalt“ ist dabei auf das Ende der niederländischen Kolonialherrschaft zurückzuführen, welche die verschiedenen Königreiche des „Indos“ miteinander verband. Im Streben nach Unabhängigkeit schließlich entschied man sich, das gemeinsame Streben nach Freiheit als gemeinsame Basis für einen einzigen indonesischen Staat zu nehmen. Und aufgrund der Bevölkerung von 250 Mio. und der schier unglaublichen Vielfalt von über 700 Ethnien die auf 7000 Inseln über 1000 Sprachen sprechen, scheint eine Betonung und Wertschätzung der Diversität wohl tatsächlich die sinnvollste Herangehensweise.

 

Farid sprach auch über die gegenwärtigen Herausforderungen für Indonesien, sei es durch Daesh oder aufgrund der Tatsache, dass der Staat als doch noch recht junge Nation  ein noch lange nicht abgeschlossenes politisches Projekt ist.

 

Mit Begrüßungsgeschenken verließen wir dann nach einem gemeinsamen Mittagessen den Campus um am darauffolgenden Tag für die zweite Runde erneut zu erscheinen. Die Abwesenheit der Ehrengäste machte diesen Tag weitaus weniger festlich jedoch gleichzeitig auch lockerer.

 

Neben Informationen zu Visum und Tropenkrankheiten gab es einen Vortrag über den Semesterverlauf und die Möglichkeiten, die wir haben, an Workshops und Exkursionen teilzunehmen. Gleichzeitig lernten wir die ersten Worte und Umgangsformen des Indonesischen wie auch des Balinesischen. 

 

Abermals wurde der Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen beendet.

 

 

 

Beide Tage waren zwar lang und anstrengend aber in erster Linie sehr informativ. Auch wenn sich viele Informationen für all jene, die vorab ihr Infomaterial gelesen hatten, doppelten, gab es auch viel Neues und ebenso, wie die Gelegenheit Fragen zu stellen. Zudem war der Einblick in eine balinesische Zeremonie sehr bereichernd und  es war toll neue Menschen kennen zu lernen – und sogar das balinesische Fernsehen war da.

 

 

In diesem Sinne beende ich den heutigen Beitrag ganz balinesisch:

 

Om shanti, shanti, shanti Om