Ankunft

 

Nach einem langen und anstrengenden Flug, der insgesamt dennoch deutlich besser war, als erwartet beginnt nun für mich das Abenteuer Indonesien.

 

Hier hätte ich direkt einen Tipp für alle Bali-Reisenden, sei es als Urlauber oder für längere Aufenthalte: Die Einreise kann extrem lange dauern. Ich habe eine Stunde in der Schlange gestanden und dann hatte ich immer noch nicht, mein Gepäck abgeholt noch war ich durch die Sicherheitskontrolle gekommen. Alles in allem habe ich etwas über 2 Stunden gebraucht, von dem Moment an, da ich das Flugzeug verlies bis zu dem, als ich in die Vorhalle des Flughafens kam. Rechnet diese Zeit also mit ein.

 

Der erste Eindruck, den ich hatte, war für mich vor allem in einem Wort zu beschreiben: Viel. Farben, Menschen, Gerüche, Tiere, Wärme, Architektur, Geräusche, Pflanzen, Verkehr. Kaum verlässt man das Flughafengebäude strömt all das auf einen ein und man weiß gar nicht, wo man zuerst den Kopf hinwenden soll.

 

Ehrlich gesagt, war ich froh, als ich in meinem neuen Zuhause angekommen war, die Tür schließen konnte und erst einmal alles draußen blieb. Und dieses Gefühl setzte sich auch an meinem ersten Tag hier fort.

 

Schon die Straße entlang zu gehen, stellt eine gewisse Herausforderung dar, sie zu überqueren eine deutlich größere. Hinzu kommt, zumindest bei mir, da ich mich entschieden habe, in keine der typischen Touristengegenden zu ziehen, dass ich enorm auffalle. Ich bin schon in Deutschland für eine Frau auffällig groß und hier sorgt dies in Kombination mit meiner Haut- und Haarfarbe dafür, dass ich auffalle wie ein bunter Hund. Ich vermute,  ich werde noch etwas brauchen, um mich an die Blicke und das Starren zu gewöhnen.

 

Auch die vielen Tiere auf der Straße, Hunde, Kühe und Hühner, sind eine, dieses Mal jedoch eindeutig angenehme Neuerung. Insgesamt ist es wirklich einfach wunderschön hier. Die Architektur ist atemberaubend und faszinierend. Jede noch so kleine Brücke wird von Skulpturen bewacht. Überall blüht es, Frangipani, Bougainvillea  und Hibiskus machen alles bunt, dazwischen stehen riesige Bananenpalmen.  Wenn ich eine Straße entlang gehe muss ich aufpassen, nicht in die mit bunten Blumen, Räucherware und Süßigkeiten gefüllten Opferschalen zu treten. Abwechselnd riecht es nach Gewürzen, Räucherstäbchen und Blumen und ständig kräht irgendwo ein Hahn.

 

Die andere Seite der Medaille ist, dass zum Beispiel nur wenige Meter von mir entfernt, Menschen in Hütten leben, die aus aneinander gelehnten Stücken Wellblech und Holz bestehen. Ich muss zugeben, dass das eine unerwartet drastische Darstellung dessen ist, wie groß die sozialen Unterschiede sind, ein Eindruck, von dem ich vermute, dass er sich noch verstärken wird, wenn ich einmal in die touristischeren Gegenden fahren werde und die dortigen Luxuswohnungen erlebe.

 

Insgesamt war die Ankunft in vielerlei Hinsicht überwältigend und faszinierend zugleich. Ich kann es kaum erwarten, mehr zu sehen und meine ersten Eindrücke zu vertiefen. Es kann also losgehen.